Ein weiterer Bericht aus dieser Kampagne von Ruedi Keller, Leiter Grosstier-Rettungsdienst CH/FL: "Wir wurden von der Feuerwehr Remetschwil aufgeboten, um ein Rind (Gülli 2) aus einer Jauchegrube auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Stetten AG zu retten. Gülli 2 hat wahrscheinlich mit den Klauen beim Gitterrost eingehängt, diesen ausgehebelt und verschoben und ist dann in die Jauchegrube gestürzt. Er hatte grosse Angst und machte mehrere Panikanfälle, wo er sich dann auch verschiedentlich verletzte. Die Feuerwehr belüftete die Grube und der Landwirt pumpte Jauche ab, da sie befürchteten, dass das Rind ertrinkt. Auf der Strasse gab es viel Verkehr, weshalb wir den Weg durch die Stadt Zürich wählten, wo uns die STAPO ZH mit Blaulicht und Martinshorn sehr rasch auf die andere Autobahn lotste und wir so Dank ihnen schnell vor Ort sein konnten. Wir sicherten das Rind am Teleskoplader mit einer weichen Rundschlinge und legten ihm dann unser Grosstier-Vertikalbergungsset GTVBS an. Anschliessend konnten wir ihn schonend durch die kleine Öffnung heben und auf ein vorbereitetes Strohbett legen. Da der Verdacht bestand, dass Gülli 2 Jauche aspiriert hat, legten wir ihm danach das Tier- Bergungs- und Transportnetz TBTN an und stellten ihn kurz in Schräglage - Kopf nach unten, damit die Flüssigkeit aus der Lunge laufen konnte. Nachdem wir Gülli dann noch sauber gewaschen haben, konnte der Tierarzt ihn noch genau untersuchen wobei sich zeigte, dass sich Gülli 2 zum Glück keine ernsthaften Verletzungen hinzugezogen hat. Somit konnten wir ihn danach wieder in die Herde entlassen und uns auf die intensive Grossreinigung vorbereiten... "
Die SUST hat auch bei diesem Einsatz wieder das Defizit des GTRD gedeckt, so dass Rettungen für die "landwirtschaftlichen Nutztiere" weiterhin auf hohem Niveau möglich sind.