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356 Tage Hilfe für ukrainische Tiere: Die Unterstützung der SUST in und für die Ukraine

Fast acht Millionen Menschen haben seit dem Einmarsch der russischen Truppen vor einem Jahr die Ukraine verlassen. Viele davon mussten ihre Haus- oder Nutztiere zurücklassen. Die grosse Flüchtlingswelle führte jedoch auch zu einem Novum: Viele Tiere flüchteten mit. Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (SUST) leistet Hilfe für diese stummen Zeugen - in der Ukraine, an der ukrainischen Grenze und in der Schweiz.

Direktunterstützung vor Ort
Sehr schnell waren die ohnehin schon schwierigen Verhältnisse in vielen Tierheimen kaum mehr auszuhalten: Ein stetiger Zulauf von Tieren in Not, Futtermangel und viele geflüchtete oder verstorbene Mitarbeiter stellten die Zurückgebliebenen vor unfassbare Probleme. Die SUST ist mit 60 Tierheimen und Tierschutzorganisationen in Verbindung. Diese kümmern sich rund um die Uhr um die Befreiung, Unterbringung und die Versorgung zurückgelassener Tiere und berichten täglich von der aktuellen Situation vor Ort. Damit sie ihre Arbeit aufrechterhalten können, unterstützt und organisiert die SUST seit Kriegsausbruch Futter- und Medikamententransporte in die Ukraine. Die SUST ist auch mit vielen Privatpersonen, die sich mit grossem Einsatz um Versorgung zurückgelassener Tiere kümmern, in ständigem Kontakt.

Soforthilfe an der ukrainischen Grenze
Zu Kriegsbeginn hat die SUST umgehend Grenzstationen im ukrainischen Grenzgebiet in Rumänien, Polen, der Republik Moldau und Ungarn ins Notfallkonzept miteinbezogen: Diese nehmen Tiere von Geflüchteten auf, helfen Reisenden mit Tieren und geben, wenn nötig, Futter, Material und Transportboxen ab. Die SUST unterstützt ihre Partnerorganisationen weiter mit Spenden, damit sie weitere Tiere mit Futter und Medikamenten versorgen, und - wenn irgendwie möglich - Tierfutter über die Grenze in die Ukraine bringen können.

Unterstützung und Begleitung in der Schweiz
Auch in der Schweiz steht die SUST geflüchteten Tierhaltern zur Seite: Über 3000 geflüchtete TierhalterInnen konnten dank einer Gutscheinaktion (ermöglicht durch die Fressnapf Schweiz AG) mit einem Starterpaket für ihre Tiere ausgestattet werden. Im Rahmen der SUST-Sozialarbeit für Tiere können sich Geflüchtete aus der Ukraine bei Futterausgabestellen in der ganzen Schweiz kostenlos mit Futter eindecken. Diese Tiertafeln/Futterausgabestellen werden beliefert von der SUST. Zusätzlich stehen die SUST-Tierarztsprechstunden der Sozialarbeit für Tiere, den Geflüchteten und ihren Tieren kostenlos offen. Aufklärungsarbeit leistet die SUST durch die kostenlose Abgabe vom SUST-Kinderbüchlein über den Umgang mit Hund und Katze in mehreren Sprachen, an Schulen, Tierärzte und Tiertafeln.

Langfristige Unterstützung ist nötig
Susy Utzinger: «Viele ukrainische Häuser wurden zu Mini-Tierheimen für Tiere in Not – private Tierfreunde waren geradezu gezwungen, sich um die unzähligen ausgesetzten und zurückgelassenen Tiere zu kümmern. Auch die Tiere von Soldaten, die an die Front mussten, suchten plötzlich auf der Strasse verzweifelt nach Nahrung. Das Tierleid auf den ukrainischen Strassen ist unsagbar gross und wird von Tag zu Tag grösser.»
Um das Leid dieser Tiere zu mindern, ist langfristige Unterstützung gefragt. Weitere Auswirkungen des Kriegs sind Futterengpässe in den umliegenden Ländern und zerbombte Tierheime in der Ukraine. Die SUST unterstützt einzelne ihrer Partnertierheime im Wiederaufbau ihrer Einrichtungen. Laufende, bereits umgesetzte Projekte und ein ausführliches Résumé finden Sie hier: https://www.susyutzinger.ch/Aktivitaeten/Aktivitaeten-Ausland/Aktivitaeten-Ukraine#Ein_Jahr_Krieg

Spenden für die SUST-Ukrainehilfe werden weiter über das SUST-Futterkonto (IBAN CH22 0900 0000 1545 7322 7) gesammelt.

Bildlegende:

SUST an der Grenze - Isaccea (RO): Die Schweizer Organisation ermöglichte ihren grenznahen Partnern Material- und Futterlieferungen für Flüchtende mit Tieren (z.B. Transportboxen, Leinen, etc). (Foto: «Save The Dogs and other Animals» Cernavoda, Rumänien)
Lebensrettende Futterlieferungen: Auch die SUST-Grenzstation Galaţi (RO) liefert regelmässig via Reni (UA) über die Grenze an ukrainische Partnerorganisationen (Foto SUST)
Die SUST liefert viele Tonnen Tierfutter per Lastwagen direkt ins Krisengebiet: Regelmässige «grosse» Futterlieferung aus Cernavoda, via Isaccea und Odessa nach Mikolajiw. (Fotos: «Save The Dogs and other Animals» Cernavoda, Rumänien)
Futtersegen für Tiere in Not: Durch seriöse Kontakte vor Ort wird sichergestellt, dass Futterlieferungen gerecht verteilt werden. In den Trümmern der «Geisterstädte» (wie in Shirokoye) leben viele zurückgelassene und verwaiste Tiere (Fotos: «Save The Dogs and other Animals» Cernavoda, Rumänien)
Wiederaufbau und unterstützte Projekte:Tierheim-Neubau Beliy Klyk Shelter, Druzhok (bei Charkiw), 40 solcher Hundehütten wurden durch ein SUST-Crowdfunding für Strassentiere betreut durch Nosey Tails, Charkiw finanziert.
Hilfe für Tierhalter in der Schweiz: Die Behandlungen an den Tierarztsprechstunden im Rahmen der SUST-Sozialarbeit für Tiere sind für Geflüchtete kostenlos.
Wertvolle und nachhaltige Soforthilfe vor Ort und in der Schweiz: Situationskarten Ukraine und Schweiz (Grafik: SUST)