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SUST-Tierhandelreport

Viele Tierfreunde wollen einem Hund oder einer Katze aus dem Ausland ein gutes Zuhause bieten. Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz empfiehlt ausdrücklich, ein Tier vor der Übernahme persönlich kennen zu lernen (in der Schweiz oder auch in einem anderen Land) und es mehrere Male zu besuchen.

Oft entscheiden sich die Menschen aber für die Übernahme eines Tieres, das sie noch nie getroffen haben und das von einer Organisation in die Schweiz eingeführt wird. Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, welche dieser Organisationen seriös und tierschutzgerecht arbeiten, ist die Transparenz dieser Vereine über ihre Arbeitsweise. 

Die SUST hat sich dieses Themas angenommen: Bislang wurden 47 aus dem Ausland importierende Tierschutzorganisationen aufgefordert, anhand eines Fragebogens über ihre Prozesse zu informieren. Lediglich drei Organisationen kamen der Aufforderung nach. In intensiven Recherchen suchten die Fachleute der SUST Informationen zusammen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Es steht nicht gut um die Transparenz der Vermittlungen.

Dies zeigt die Notwendigkeit auf, das Projekt laufend weiterzuführen und die Öffentlichkeit breit und aktuell zu informieren.

Die SUST arbeitet mit den dafür offenen Tierhandels-Organisationen (aber auch mit neuen, die dazustossen) an der Transparenz ihres Auftrittes und auch an der tierschutzgerechten Vermittlung ihrer Tiere.

Für mehr Transparenz ist die SUST auch auf die Hilfe von TierhalterInnen, welche ein Tier aus dem Ausland adoptiert haben, angewiesen.

Sie sind eingeladen, ihre Erfahrungen anhand eines Erfahrungsberichtes mitzuteilen. Hier gelangen Sie zum Formular: www.susyutzinger.ch/Erfahrungsberichte

Persönliche Einschätzung Peter V. Kunz, Prof. Dr. iur., Rechtsanwalt LL.M., Ordinarius für Wirtschaftsrecht und Rechtsvergleichung Universität Bern, Institut für Wirtschaftsrecht:
"Der Unterzeichner erachtet den SUST-Tierhandelreport 2023 als sehr positiv.
Dass die Problematik des Imports von Heimtieren in die Schweiz überhaupt thematisiert wird, erscheint dringend geboten und durchaus lobenswert. Die tierschutzrechtlichen Herausforde-rungen von Tierimporten werden im Allgemeinen wohl meist unterschätzt. Die Thematik ge-hört zum sachlichen Tätigkeitsbereich der SUST, die wegen ihrer internationalen Orientiertheit prädestiniert erscheint für einen solchen Tierhandelreport.
Das Konzept der Fragenkataloge überzeugt. Mit den konkreten Fragestellungen, betreffend sowohl die Oberthemen als auch die detaillierten Einzelfragen, wird eine Bewertung von Tier-händlern in tierschutzrechtlicher Hinsicht ermöglicht. Die Zielsetzung ist klar: eine erhöhte Transparenz im Problembereich der schweizerischen Heimtierimporte."

Die Vollständige Einschätzung finden Sie hier.

ANMERKUNG:
Im Zuge der Veröffentlichung des Tierhandelreports und der Transparenz im Tierhandel sind einige Organisationen gerichtlich gegen die SUST vorgegangen. Die Liste der von der SUST recherchierten Organisationen ist daher temporär nicht vollständig. Das Vorgehen dieser Organisationen bestärkt uns in unserer Aufklärungsarbeit und zeigt, wie wichtig und notwendig der SUST-Report sowie Transparenz im Tierschutz sind. Die SUST bedauert, dass Spendengelder für Rechtsstreitigkeiten eingesetzt werden.

 

 

 

Folgen unseriöser Vermittlungsprozesse

Was geschieht mit Tieren, wenn der Vermittlungsprozess unseriös ist? Hier sehen Sie einige Beispiele:

Transport
Tiere sind dermassen krank, geschwächt oder traumatisiert, dass Sie den Transport nicht überleben.
Entlaufen
Entlaufene Tiere (weil sie schlecht gesichtert wurden, nicht sozialisiert sind etc.) können erst nach Tagen/Wochen eingefangen werden, verhungern, werden von Zug/Fahrzeugen überfahren, geschossen. Es gibt eine unbekannte Zahl streunender Hunde (die Schweiz ist auf dem Weg zu einer Strassenhundeproblematik)
Wanderpokale
Tiere werden von einem Ort zum nächsten gereicht. Es kommt vor, dass sie schlussendlich eingeschläfert werden, weil sich kein Platz findet, der ihren Bedürfnissen gerecht werden kann.
Einschläferung aufgrund Beissvorfall
Bei Tieren, die nicht gründlich abgeklärt sind oder Besitzern, die kein oder ungenügendes Wissen zum Ausdrucksverhalten besitzen, kommt es zu Beissvorfällen. Unabhängig davon, was die Gründe für den Vorfall sind, werden die Tiere eingeschläfert.
Abgabe Tierheim
Tiere enden in Schweizer Tierheimen -> das Problem wird verlagert.
Illegale Einfuhr
Tiere, deren Dokumente nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen oder die nicht über die gesetzlich vorgeschriebenen Impfungen verfügen, werden von den kantonalen Veterinärämtern beschlagnahmt. Die Konsequenzen sind eine 4 Monate lange Quarantäne (totale Isolation, besonders für Welpen tierschutzrelevant, Kosten mehrere tausend Franken), eine Rückschaffung in das Herkunftsland (Risikotransport, Kosten mehrere Tausend Franken) oder die Einschläferung.
Krankheit
Die Tiere kommen bereits krank in der Schweiz an und müssen erlöst werden oder mit hohen Kosten veterinärmedizinisch behandelt werden.
Traumata
Tiere erhalten je nach Trauma in unserer Gesellschaft keine oder eine nur mit hohem Zeit- und finanziellem Aufwand zufriedenstellende Lebensqualität.


Weshalb ist die nachhaltige Tierschutzarbeit vor Ort wichtig?

Grundsätzlich gilt: Es wird niemals möglich sein, alle Strassentiere der Welt in die Länder Mittel- und Nordeuropas zu vermitteln. Die Anzahl Strassentiere und ihr Leiden kann nur reduziert und bekämpft werden, wenn vor Ort umfassende Tierschutzarbeit geleistet wird. Die umfassende Tierschutzarbeit beinhaltet Kastrationen von Strassentieren und privat gehaltenen Tieren, Aufklärung, Weiterbildung von Fachpersonen und die Erstellung/Führung von örtlichen Tierheim nach mitteleuropäischen Anforderungen -> Tierheime sind keine Ghettos, in denen Tiere versterben sondern Kompetenzzentren.

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